Anton Menger von Wolfensgrün (Pseudonym: Julius Bergbohm)

geb. 12. September 1841, Maniw/Galizien, gest. 6. Februar 1906, Rom
Pseudonym: Julius Bergbohm; Bruder von Max Menger, Jurist und Politiker, und Carl Menger, Vertreter der österreichischen Schule der Nationalökonomie.

Werdegang
Rechtsstudium sowie Studium der Philosophie, Geschichte und Mathematik an den Universitäten Krakau und Wien in Krakau und Wien; Promotion 1865; 1868 Zulassung als Rechtsanwalt in Wien; 1872 Habilitation für österreichisches Zivilprozessrecht an der Universität Wien, 1875 außerordentlicher Professor, 1877 ordentlicher Professor für Zivilprozessrecht an der Universität Wien; 1877, 1880/1881 und 1887/1888 Dekan, 1895/1896 Rektor; daneben Leiter der Forschungsstelle für europäische Rechtsentwicklung und Privatrechtsreform (1881/2, 1887/8); 1899 vorzeitige Emeritierung, um sich der schriftstellerischen Arbeit besser widmen zu können; 1870-1907 Abgeordneter im Schlesischen Landtag, 1874?1907 Reichsratsabgeordneter.

Werke (Auswahl)
Die Zulässigkeit neuen tatsächlichen Vorbringens in den höheren Instanzen. Eine civilprocessualische Abhandlung, 1873.
System des österreichischen Zivilprozessrechts in rechtsvergleichender Darstellung, 1876.
Das Recht auf den vollen Arbeitsertrag in geschichtlicher Darstellung, 1886, 4., verb. Aufl. 1910.
Gutachten über die Vorschläge zur Errichtung einer eidgenössischen Hochschule für Rechts- und Staatswissenschaft, 1889.
Das bürgerliche Recht und die besitzlosen Volksklassen. Eine Kritik des Entwurfs eines Bürgerlichen Gesetzbuches für das Deutsche Reich, 1890, 4. Aufl. 1908.
Julius Bergbohm, Neue Rechnungsmethoden der höheren Mathematik, 1891.
Julius Bergbohm, Neue Integrationsmethoden auf Grund der Potenzial-, Logarithmal- und Numeralrechnung, 1892.
Julius Bergbohm, Entwurf einer neuen Integralrechnung auf Grund der Potenzial-Logarithmal- und Numeralrechnung, 1892/1893 (Zwei Hefte).
über die sozialen Aufgaben der Rechtswissenschaft. Inaugurationsrede gehalten am 24. Oktober 1895 bei übernahme des Rektorats der Wiener Universität, 1895, 2. Aufl. 1905.
Neue Staatslehre, 1903, 4. Aufl. 1930.
Neue Sittenlehre, 1905.
Volkspolitik, 1906.

Sekundärliteratur (Auswahl)
Pio Caroni, Anton Menger 1841-1906. In: Wilhelm Brauneder (Hrsg.), Juristen in Österreich. 1200-1980, Wien 1987, 212?216, 337f.
Barbara D?lemeyer, Menger (von Wolfensgrün), Anton. In: Michael Stolleis(Hrsg), Juristen. Ein biographisches Lexikon, Mänchen 1995, 422f.
Carl Grünberg, Anton Menger. Sein Leben und sein Lebenswerk. In: Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung, Jg. 18 (1909), 29,78.
Hans Härner, Anton Menger, Recht und Sozialismus, Frankfurt am Main 1977.
Karl-Hermann Kästner, Anton Menger (1841-1906). Leben und Werk, Tübingen 1974.
Jean Maitron, Georges Haupt (Hrsg.), Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche, Paris 1971.
Eckhart Müller, Anton Mengers Rechts- und Gesellschaftssystem. Ein Beitrag zur Geschichte des sozialen Gedankens im Recht, Berlin 1975.
Gerhard Oberkofler, Anton Menger (1841?1906). In: Günter Benser, Michael Schneider (Hrsg.), Bewahren Verbreiten Aufklären, Bonn-Bad Godesberg 2009, 196/201.
Thilo Ramm, Anton Menger und die DDR oder Theorie und Praxis des Sozialismus. Ein Nachwort. In: Themen juristischer Zeitgeschichte, Bd. 4, Baden-Baden 2000, 17/70.
Gerald Schäpfer, Anton Mengers Staatslehre, Wien 1973.
Madeleine Wolensky, Anton Menger und seine Bibliothek, Wien 1991.

Links
http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_M/Menger_Anton_1841_1906.xml
https://www.deutsche-biographie.de/sfz61665.html
https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Anton_Menger

 

Menger, über die Abschaffung des Beweis-Interlocutes und eine neue Anordnung des Civilverfahrens,ÖJBl 1879, 120

Menger, über die Abschaffung des Beweis-Interlocutes und eine neue Anordnung des Civilverfahrens,ÖJBl 1879, 134