Ludwig Spiegel

geb. 31. März 1864, Reichenau a. d. Knieschna, Böhmen, gest. 14. August 1936, Mariánské Lázn, Tschechoslowakei

Werdegang
Rechtsstudium an der Deutschen Universität Prag, Promotion 1887; Beamter in der böhmischen Finanzprokuratur; Habilitation für österreichisches Staatsrecht 1893; Ausdehnung der Venia 1898 auf Verwaltungslehre und österreichisches Verwaltungsrecht; 1905 außerordentlicher Professor, 1910 Titel eines ordentlichen Professors; 1911 Berufung als ordentlicher Professor des Staats- und Verwaltungsrechts an die Deutsche Universität Prag; 1914/15 Dekan, zum Rektor für die Jahre 1926/27 gewählt; Mitorganisator des Deutschen Juristentags in der Tschechoslowakei, erstmals 1923; 1920 bis 1925 Senator der Nationalversammlung der Tschechoslowakischen Republik (Deutschdemokratische Freiheitspartei).

Werke (Auswahl)
Die k. Verordnungen mit prov. Gesetzeskraft nach österr. Staatsrechte, 1893. Die heimatrechtliche Ersitzung, 1898.
Die geschichtliche Entwicklung des österreichischen Staatsrechtes, 1905. Verfassungs- und Verwaltungsorganisation der Städte, 1907. Beiträge in: Österreichisches Staatswörterbuch, hrsg. von E. Mischler, J. Ulbrich, 4 Bde., 2. Aufl. 1905–09.
Die Verwaltungsrechtswissenschaft, 1909. Hye und die Wiener Revolution: ein Beitrag zur Geschichte der politischen und kriminalistischen Literatur Österreichs, 1910. Gesetz und Recht.
Vorträge und Aufsätze zur Rechtsquellentheorie (= Prager Staatswissenschaftliche Untersuchungen 1), 1913. Republikanisches Staatsrecht, 2 Bde., 1919–20.
Verfassungsoktroi und Sprachengesetz, 1920.
Die Entstehung des tschechoslowakakischen Staates, 1921.
Das Tschechoslowakische Staatsproblem, 1922.
Die Sprachenverordnung (Reg.-Vdg. vom 3. Feber 1926 Z. 17, S. d. G. u. V.).
Ein Gutachten, erstattet von der Ständigen Vertretung des Deutschen Juristentages in der Tschechoslowakei, Prag 1926.
Mitbegründer: Prager juristische Zeitschrift

Sekundärliteratur
Gerhard Oberkofler, Ludwig Spiegel und Kleo Pleyer. Deutsche Misere in der Biografie zweier sudetendeutscher Intellektueller, Innsbruck-Wien 2012.
Helmut Slapnicka, Ludwig Spiegel, In: Ferdinand Seibt (Hrsg). im Auftrag des Collegium Carolinum, Lebensbilder zur Geschichte der böhmischen Ländern, Bd. 4, München-Wien 1981, 243–263.

Links
http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_S/Spiegel_Ludwig_1864_1926.xml

Spiegel, Gesetz und Recht,1913

Spiegel, Entwürfe und Gesetze,ÖJBl 1913, 77